Die Entwicklung des Getränkemarktes zeigte in 2019 einen durchwachsenen Verlauf. Witterungsbedingte Absatzrückgänge und die Diskussion um Einweg- und Mehrweg-Getränkeverpackung sorgten für Bewegung im Markt. Dabei waren auch deutliche regionale Unterschiede zu beobachten. In unserem aktuellen Interview sprachen wir mit Eric Schäffer, Inhaber und Geschäftsführer der Oppacher Mineralquellen, aus Oppach in Sachsen.
Herr Schäffer, wie sieht Ihr Rückblick auf die Entwicklung des Getränkemarkts im Jahr 2019 aus?
Für den Absatz der Oppacher Mineralquellen verlief das Jahr 2019 zufriedenstellend – mit positiven Entwicklungen über das gesamte Sortiment hinweg.
Negativ bleibt für das Jahr 2019 zweierlei in Erinnerung: eine unbefriedigende Leergutsituation bei Glas sowie eine angespannte Frachtraumverfügbarkeit während der gesamten Saison.
Auch unsere Schwerter Brauerei in Meißen wächst seit Jahren kontinuierlich und macht uns viel Freude. In Ergänzung zu unserem Oppacher Sortiment entwickelt sich unsere Traditionsmarke (seit 1460) hin zu einer sehr feinen regionalen Biermarke, deren Brau-Spezialitäten sich großer Beliebtheit erfreuen.
Gibt es für Sie Besonderheiten im Vertrieb der Mineralwässer in der Lausitz gegenüber anderen Regionen?
Unser Oppacher Vertriebsgebiet liegt im sogenannten Drei-Länder-Eck nahe der tschechischen und polnischen Grenze. Das hat zur Folge, dass unser Absatzmarkt keiner reinen Radiusbetrachtung folgt. Deswegen stehen der Großraum Dresden und Gebiete westlich davon im Zentrum unserer Vertriebsaktivitäten.
Welche Auswirkungen hat die anhaltende Plastik-Diskussion bei Ihnen und wie begegnen Sie den Herausforderungen?
Gebindeseitig gab es in der vergangen Jahren Rückgänge im Bereich Einweg, das bei Oppacher aber nur einen geringen Teil am Gesamtabsatz ausmacht. Glas hingegen wächst seit mehreren Jahren kontinuierlich; im Jahr 2019 sogar massiv. Stabil geblieben ist gleichzeitig der Anteil der kastengestützten Petcyle-Flaschen.
Was halten Sie von der Forderung einzelner Händler bzgl. einer Quote bei Getränkeverpackung von 70 Prozent Mehrweg und 30 Prozent Einweg?
Wir sind der Überzeugung, dass der Verbraucher entscheiden sollte. Als Hersteller müssen wir unsere Produkte so verpacken, wie unsere Kunden diese erwerben wollen. Dabei hat jede Verpackungsvariante ihre Vor- und Nachteile. Wir tun dabei alles, um unserer ökologischen Verantwortung gerecht zu werden.
Gerade mit Petcycle haben wir im Bereich der Plastik-Getränkeverpackung ein System etabliert, welches garantiert, dass 98 Prozent der Flaschen in den Abfüllbetrieb zurückkommen und dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt werden. Das müssen wir künftig dem Verbraucher noch besser erklären.
Reglementierungen und Bürokratie haben wir doch schon genug.
Wir empfehlen auch das Interview mit Achim Jarck, Geschäftsführer der Romina Mineralbrunnen GmbH, zum Thema Nachhaltigkeit von Petcycle-Flaschen.
