Hans Baxmeier Geschaeftsfuehrung Petcycle Kreislaufwirtschaft PET Flaschen IMG 0091

Der EU-Ratspräsident Charles Michel hat vorgeschlagen, eine EU-weite Abgabe auf nicht-recyclierte Kunststoffverpackungsabfälle (so genannte „Plastic-Tax“) zu installieren.

Dabei sieht er vor, dass die Mitgliedsstaaten in Zukunft 0,80 Euro pro Kilogramm nicht-rezyklierten Kunststoffverpackungen als zusätzlichen Beitrag an die EU zahlen. Dies bedeutet, dass die Mitgliedstaaten diese Abgabe im Zweifel auf die betroffene Industrie umlegen.

Die Frage ist, ob und in welcher Form Petcycle davon betroffen ist, wenn wir nachweisen können, dass wir einen sehr hohen (gewichtet 65%) Anteil an Recyclat einsetzen?

Pet Flakes HandEigentlich sollte das uns Petcycler nicht treffen, da aber die Maßnahme von der EU zum Mitgliedsstaat und dann an die Industrie weitergegeben wird, kann es zu einem Gießkannen-Effekt kommen, der in Deutschland die Falschen trifft.

Es bleibt die Frage offen: Wird die Abgabe berechnet: auf genutztes Neumaterial oder nicht zurück gelaufenes und nicht rezykliertes Material?

Ein Schlag gegen die Kreislaufwirtschaft

Insgesamt sehen wir das Vorhaben kritisch. Zum einen entzieht die anscheinend fehlende Zweckbindung der Abgabe der geforderten Transformation zur Kreislaufwirtschaft dringend benötigte Investitionsmittel und schadet damit dem Umwelt- und Klimaschutz.

Zum anderen scheinen Länder mit schwach ausgeprägter Recycling-Infrastruktur besonders belastet zu werden und können somit den anstehenden Strukturwandel nicht mitgehen.

Mehr Details zu diesem, für die Kunststoff verarbeitete Industrie hoch relevanten Vorhaben der EU finden Sie im Newsroom der IK – Industrievereinigung Kunststoffverpackungen.