In den ersten Wochen der Corona-Krise haben Getränkeabfüller einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Menschen geleistet. Die Abfüllung der Getränke lief dabei auf Hochtouren, so groß war die Nachfrage.

Mittlerweile hat sich die Nachfrage wieder auf einem normalen Maß eingependelt, wie sonst im Frühjahr üblich. Die Getränkebranche steht aber – trotz absehbarer Lockerung der Corona bedingten Einschränkungen – weiterhin vor vielfältigen Herausforderungen.

Lesen Sie hierzu unser Interview mit Dr. Karl Tack, Vorsitzender VDM Verband Deutscher Mineralbrunnen.

Dr Karl Tack Vorstand Verband Deutscher Mineralbrunnen Getränkebranche

Herr Dr. Tack, was sehen Sie nach der Coronakrise als die größten Herausforderungen für die Getränkebranche?

Die Rückkehr in eine (veränderte) Normalität wird für alle Branchen eine große Herausforderung sein. Die Welt nach Corona wird eine andere sein als vor der Krise. Für die Getränkebranche sehe ich die Herausforderung darin, die ehemals blühende Landschaft rund um Gastronomie, Hotellerie, Touristik wieder mit Leben zu füllen und weggebrochene Absätze zurückzuholen.

Hierbei wird uns sicherlich das in der Corona Krise gestiegene Bewusstsein für regionale Produktion- und Vertriebsstrukturen sowie regionale Produkte verstärkt Rückenwind geben.

Mit dem möglichen Verkauf der PETCYCLE GmbH an die GDB rückt Ihr Gedanke „des Hauses der Getränke“ ein Stück näher. Welchen Vorteil kann der VDM in der Zusammenlegung der Systeme sehen?

Das „Haus der Getränke“ ist eine klare Vision, die aufzeigt, was die Getränkeindustrie unternehmen muss, um den vielfältigen Aufgaben eines zusammenwachsenden Europas gerecht zu werden.

Mit atomisierten und zersplitterten Einzelinteressen können wir in Brüssel keinen Blumentopf gewinnen.

Einige Petcycler wollen die Verpackungsfrage eigentlich gar nicht mehr stellen, sondern sagen, dass die Mineralwasser-Branche per se eine ökologisch sinnvolle Verpackungsvielfalt besitzt. Würden Sie das als VDM unterstützen und wenn ja wie?

Petcycle-Flaschen Leichte PET Einweg Getraenkeflaschen Im Pfand Mehrwegkasten IMG 3907 AusschnittGetränke müssen verpackt werden. Das gilt insbesondere für das Produkt Mineralwasser, das die höchstmögliche Qualität und Sicherheit von der Quelle bis auf den Tisch des Verbrauchers sicherstellen muss.

Verpackungen der Getränkeindustrie in Deutschland genießen, was den Weg von „Cradle to Cradle“ betrifft, weltweit eine hohe Anerkennung und sind Benchmark auch für viele andere Länder – das auch in die Köpfe mancher Politiker zu bringen, bleibt eine anspruchsvolle Aufgabe auch des VDM.

Die Deutschen haben in den letzten Wochen sehr stark Mineralwasser nachgefragt und gehortet. Sie hätten auch den Wasserwerken folgen können und nichts horten müssen. Wie sehen Sie dieses (indirekte) Bekenntnis zur Branche?

Mineralwasser Petcycle FlascheZu einem Naturprodukt wie dem Mineralwasser gibt es bekanntermaßen eine Alternative und das ist ein technisch und mitunter auch chemisch aufbereitetes Oberflächen- und Grundwasser. Es ist gut, dass der Verbraucher diese Alternativen hat.

Es stimmt mich aber auch zuversichtlich, da die Mineralbrunnenbetriebe die besseren Trümpfe in der Hand haben: Natur, Qualität und Sicherheit.

Welche nächsten PR-Maßnahmen planen Sie für die Nach-Corona-Zeit?

Unsere PR-Maßnahmen konzentrieren sich im Wesentlichen auf zwei Ziele. Zum einen werden wir über unsere Plattform „Informationszentrale Deutsches Mineralwasser“ (IDM) den hohen Stellenwert unseres Naturproduktes Mineralwasser für eine ausgewogene Ernährung weiterhin kommunizieren.

Über unsere Plattform „Dialog Natürliches Mineralwasser“ (DNM) werden wir uns weiterhin bemühen, alle Fragen rund um das Thema Mineralwasser aufzugreifen und faktenbasiert zu beantworten.

 

Herr Dr. Tack, recht herzlichen Dank für das Gespräch.

——-

Wir empfehlen Ihnen auch die weiteren Interviews mit namhaften Persönlichkeiten aus der Getränkebranche in unseren Newsbereich.